Ortsrat Timmel / Westgroßefehn empfiehlt den Campingplatz als Standort für Mobilehomes

Es geht um eine einfache Standortfrage für insgesamt fünf Mobilehomes im Luftkurort Timmel am Timmeler Meer. Die Gemeinde Großefehn will in den Mobilehomes übergangsweise und befristet Flüchtlinge unterbringen.

Werden die Unterkünfte nicht mehr zur Unterbringung von Flüchtlingen benötigt, sollen die Mobilehomes in eine touristische Nachnutzung überführt werden.

Mehr Zündstoff als erwartet.

Wie stark jedoch das Thema „Flüchtlinge“ in einem kontrovers geführten Diskurs in unserer Gesellschaft vermint ist und welche Sprengraft es besitzt, konnten wir in den letzten zwei Wochen in Großefehn wahrnehmen.

Wieviel Zündstoff dieser politisch-mediale Diskurs inne hatte, konnte man schon dadurch feststellen, dass diese Fragestellung, die gerade einmal zwei Wochen alt ist, mehrfach die Lokalpresse (ON und OZ) beschäftigte.

Auch in den Leserkommentaren zu unseren Blog-Artikeln auf timmel.net und verschiedenen Chat-Gruppen in den sozialen Medien gab es eine große Bandbreite bei den Einschätzungen und Meinungen, die zum Teil auch an der eigentlichen Fragestellung zum Standort vorbei gingen. Sowohl von politisch rechts- als auch linkslastigen Kommentaren, die zwischen Fremdenfeindlichkeit und Cancel Culture sich bewegen, war dort zu lesen.

Wir zählen uns in unserer persönlichen Haltung eher zu den liberalen Vertretern in unserer Gesellschaft, die das Thema „Meinungsfreiheit“ (Art 5 GG) als echtes Grundrecht begreifen und der vollen Überzeugung sind, dass eine starke Demokratie Meinungsunterschiede verkraften kann und echte Demokraten mit unterschiedlichen Meinungen umgehen können. Alles Gesagte wurde gehört und gelesen. Aber auch bei uns gibt es Grenzen. Wir haben deshalb pauschal alle Kommentare in den alten Beiträgen zu diesem Themenkreis gelöscht und die Kommentarfunktion dort geschlossen.

Die Ortsratssitzung war gut besucht. Deutlich mehr als 100 Interessierte nahmen diszipliniert an der Sitzung und der Diskussion teil. Die Gemeindeverwaltung präsentierte perfekt die rechtlichen Rahmenbedingungen, erläuterte einige geprüfte Alternativvorschläge, die auch aus der Bevölkerung stammten und stellte schlußendlich dann doch die Ursprungsvariante mit dem Standort auf dem Campingplatz vor.

Ortsbürgermeisterin Silke Bergmann unterbrach die Ortsratssitzung und gab mehr als ausreichend Raum und Zeit für Fragen der Anwesenden, die durch Ortsratsmitglieder und die anwesenden Gemeindevertreter vollumfänglich beantwortet wurden.

Campingplatz statt SO3-Fläche.

Wir freuen uns, dass die SO3-Fläche vom Tisch ist und halten die Variante „Campingplatz“ für perfekt. Hier gehören die Mobilehomes hin. Auch wenn der Ortsrat nur empfehlende Funktion hat und vielleicht noch ein paar Formalia (Beschluß der Gesellschafterversammlung der GTG) verwaltungstechnischer Natur fehlen, hat der Ortsrat und die Gemeindeverwaltung in den letzten zwei Wochen einen guten Job gemacht.

Jetzt sollen die fünf Mobilehomes auf dem Campingplatz aufgestellt werden. Mit der Idee, dass die Mobilehomes bei Nichtnutzung durch Flüchtlinge auch für Touristen genutzt werden sollen, ist diese Standortwahl nur konsequent. Zusätzlich soll eine Fläche für ca. 10 weitere Wohnmobilstellplätze hergerichtet werden.

Spätestens seit der Flüchtlingswelle 2015/2016 – hat man auch anderenorts viel Erfahrung bei der Unterbringung von Flüchtlingen auf Campingplätzen. Wir werden die Lage weiter beobachten und sind sicher dass die Großefehn Tourismus GmbH auch schnell reagieren wird, wenn der normale Campingbetrieb darunter leiden sollte.

Wir glauben, dass die Aufnahme von fünf weiteren Flüchtlingsfamilien in der Gemeinde Großefehn kein Problem darstellt. Auch der Top-Tourismus-Spot an der deutschen Nordseeküste, die Gemeinde Sylt, die von der Einwohnerzahl mit Großefehn durchaus vergleichbar ist und auch aus mehreren Ortsteilen besteht, beherbergt Flüchtlinge, die ihr zugewiesen sind.

An dieser Stelle machen wir aber jetzt erst einmal Schluß und strapazieren das Thema nicht weiter. Vielen Dank für Ihre Diskussionsbeiträge, Kommentare, E-Mails, Social-Media-Posts, Videos, Chat-Beiträge, Zeitungsberichte und insbesondere für die vielen persönlichen Gespräche die wir in den letzten zwei Wochen führen durften.

Ein Herz für Timmel.

Wenn auch Sie diesen Ort lieben, können Sie es gerne zeigen. Den originalen „I LOVE-TIMMEL“-Aufkleber gibt es seit 2018. Wir senden Ihnen den Aufkleber gerne kostenfrei zu. Senden Sie einfach ein E-Mail mit Ihrer Postadresse an info@timmel.net.

Herzliche Grüße aus dem Luftkurort Timmel am Timmeler Meer

Axel und Ute Rekemeyer
www.timmel.net

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